Dienstag, 29. April 2008

Die Büchse der Pandora...

... scheine ich da wohl geöffnet zu haben. Denn immer mehr kommen mir Kinder unter die Augen, die häusliche Gewalt oder noch schlimmeres erleben MÜSSEN.
So war ich in der vergangenen Woche in einem unserer Projekte, als ich mitbekommen habe, dass ein Junge ganz dringend mit seiner Mutter zum Arzt muss. Und zwar sofort!
Zuerst habe ich gar nicht gewusst warum und dachte mir na vielleicht hat er sehr viele Würmer im Darm oder hat Fieber, was hier recht häufig vorkommt. Als ich mich dann mit der Lehrerin auf den Weg zurück ins Zentrum gemacht habe, kam der Junge mit seiner Tante entgegen. Die Mutter wäre angeblich krank und könnte nicht vor die Tür. Sehr seltsam, aber gut!
Dann sollte ich etwas erfahren, dass ich besser nicht gehört hätte. Der Junge muss ins Krankenhaus und soll untersucht werden, weil er Auffälligkeiten im Genitalbereich hat. Im Klartext: der Junge wird sexuell misshandelt. Von seinem Stiefvater. Ich schätze ihn auf 10 oder 11 Jahre, nicht älter.
Natürlich kann man sagen, das kommt bei uns ja auch vor in Deutschland (leider), aber glaubt mir, ich wünsche es keinem ein Kind vor sich stehen zu haben und es zu wissen. Unsere Medien machen es möglich, dass die Anonymität uns schützt und uns vergessen lässt. Es ist eine Mauer, die alles dahinter nicht sehen oder wahrhaben lässt. Jedoch der direkte Kontakt, das Kind vor sich stehen haben und nichts, absolut nichts machen können, um dieses unschuldige Wesen beschützen zu können. Bricht einem das Herz und lässt an allem zweifeln.

Gerade Kinder, die das ganze Leben vor sich haben, die sich nicht aussuchen konnten, ob sie auf diese Welt wollen, werde mit Dingen konfrontiert, die sie ein normales Leben im Erwachsenenalter nicht führen lassen können.

Und vor allem lässt es an der Mutter zweifeln. Mütter tun normalerweise alles für ihr Kind, um es zu beschützen. Sie brauchen keinen Mann, der sie schlägt, misshandelt und ihre Kinder ruiniert. In der Not entwickeln sie Bärenkräfte.
Es gibt auch Fälle, dass Frauen in der Not sogar ihre Kinder anketten, damit sie nicht weglaufen. Wie verzweifelt muss man sein! Gehe ich arbeiten und lass mein Kind alleine, gehe ich nicht arbeiten, verhungert es oder gehe ich arbeiten, binde es so an, dass ihm nichts passiert und wir beide überleben ?!?!
Inwieweit hat auch die Kirche hier ihre Schuld ? Wir haben das Glück, dass jeder Gebrauch von der Religionsfreiheit machen kann und wir einen Sozialstaat haben, hiervon ist allerdings nicht das geringste zu spüren. Die Kirche und seine Schäfchen verschließen die Augen vor der Realität. Gehe in die Kirche und deine Sünden werden vergeben. Solltest du dich aber entscheiden, nicht zu heiraten oder sogar dich gegen eine Schwangerschaft entscheiden oder verhüten (!) wollen (Kondome sind hier Luxus und die Pille kaum erhältlich), so wirst du an den Rand der Gesellschaft gestellt. Die Kirche fragt immer nur was machst du für die Gesellschaft, was gibst du? Doch was tut sie? Außer Kirchengelder einzusacken und den Papst auf Open-Air-Tour zu schicken? Ora et labora, das kanns nicht sein.

Ich bin nie mit der Vorstellung groß geworden, dass es absolute Gerechtigkeit auf der Welt gibt und auch nicht bin ich hier hin gekommen, um die Welt zu verändern. Was ich aber bewirken möchte, dass die Blauäugikeit aufhört und die Menschen aufhören in einer Seifenblase zu leben. Die weißen Industrieländer helfen Samaritermäßig, den armen schwarzen Kinder. So lange bis sie vielleicht gerade die Pubertät erreichen und eigenständig werden. Der Niedlichkeitsfaktor hört dann schnell auf und die Bürger der neuen Generation haben keinerlei Orientation. Es ist nicht nur auf dieser Ebene so. Sei es auch in den Unternehmen so.

Ein weiteres Beispiel: "neues Angebot bei Tschibo. Kaffee aus Ecuador oder Peru. Das Kilo nur 5, 90€!! Spüren sie den exotischen Geruch jeden Morgen auf ihrem Frühstückstisch...!" okay ich weiß, dass ich nie Werbetexter werde, aber um was es mir geht ist, es gibt keinen Kaffee in Peru. Es gibt nicht den leckeren frischgerösteten Kaffee, den es 8000 km weiter in jeder Kaffeefiliale gibt. Die Peruaner ernten den Kaffee, ihr Kulturgut für die Amerikaner und Europäaer. Der Kaffeepreis ist so teuer, dass sich ein Peruaner hier niemals Kaffee leisten könnte. Deshalb gibt es hier nur Instant-Ekel-Brühe. Das gleiche gilt für Kakao und alle anderen Exotischen Dinge.
Wird der reiche Konsument, nicht bald tiefer in die Tasche greifen und für gute Produkte endlich mehr bezahlen, dann nimmt die Ausbeutung nie ein Ende. Wer behauptet die Kolonisation ist seit Besetzung der Länder zu Ende, hat nichts verstanden.

Klar, hört sich das sehr nach Moralpredigt an. Ist es auch! Aber man merkt von den Missständen erst was, wenn man mitten drin sitzt. Klar haben wir auch unsere Probleme. Aber die Deutschen sind nicht nur Weltmeister im Reisen, sondern auch im Jammern. Und dazu haben wir überhaupt keinen Grund. Verzichten in Deutschland ist etwas Anormales geworden. Wir bekommen alles, zu jeder Zeit und zu jeder Saison.
Außerdem haben wir Möglichkeiten, denen anderen ihr Leben lang verwehrt wird. Ich nehme mich da nicht aus. Selbstverständlich ist sowas nicht!

Auf die Fragen an einen Taxifahrer, ob er denn gehört hat, was US-Amerika denn so veranstaltet und dass sie schon wieder einmarschiert sind oder ob ihn die Politik der Nachbarländer interessiert? Sagte er, was interessieren mich andere Länder und deren Probleme, ich weiß nicht wie ich meine Familie ernähren soll. Das ist mein täglicher Kampf!

Das war das Wort zur Woche!

Montag, 28. April 2008

Ausflug nach Chiguata

... an diesem Sonntag ging es endlich mit Alivey und Angelika raus in die Natur.
Endlich wieder frische Luft atmen und keine Angst vor den Ticos (Taxis) haben.
Ganz nah am Misti waren wir da und die Fotos dazu, gibt es natürlich auch!

Mittwoch, 23. April 2008

Artikel viSozial April

Endlich eine neue Brille

April 22nd, 2008 by Sonja
“Ich freue mich so. Endlich kann ich wieder lesen was an der Tafel steht.”, sagt Mery nachdem sie ihre neue Brille in den Händen hält.
Ich treffe mich am Freitag Nachmittag mit Mery, 10 Jahre alt, ihrer Mutter und ihrer großen Schwester am “Plaza de Armas” in Arequipa. Wir machen uns gemeinsam auf den Weg in die “Brillenstraße”, eigentlich Calle de Peru, jedoch gibt es hier ausschließlich Brillengeschäfte und Optiker. Mery’s Patin hat uns die finanzielle Unterstützung zukommen lassen, damit ihre Patentochter die lange benötigte Brille endlich erhält. So müssen wir zunächst einen Arzt konsultieren, der die Augen auf ihre jetzige Sehstärke hin kontrolliert. Ihre Mutter sagt mir nach der Untersuchung, dass ihre Augen viel schlechter geworden sind und sie mit dem rechten Auge ganz besonders schlecht sieht. “Das es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht.”, sagt ihre Mutter. Mit dem Ergebnis in der Hand gehen wir zur Optikerin. Da steht dann auch schon das nächste “Problem” vor der Tür. Mädchen in Mery’s Alter haben auch schon ihre eigenen Vorstellungen und da ihre Beraterinnen alle Frauen sind, kann man sich denken, dass es etwas länger gedauert hat. Am Schluss wurde es dann ein violett, metallenes Gestell und das wichtige, die Gläser sind mit UV-Schutz. Das hat den Preis zwar etwas herauf getrieben, aber in Villa Cerillos, in dem Stadtteil in dem sie lebt und wo sie auch die Schule San Juan Apostol besucht, ist dies eine Notwendigkeit, die sich kaum Jemand leisten kann. Ungeschützt sind die Menschen der Sonne unterlegen und der weiße Gestein, Sillar, reflektiert die Sonnenstrahlen so stark, dass oft über Sehbeschwerden geklagt wird. Doch nicht nur die Brille ist eine notwendige Schutzmaßnahme, um Mery’s junge Augen zu schützen. Einfache Vitamine, wie Vitamin A und B, können Mangelerscheinungen vorbeugen. Da jedoch Vitamine in Form von Früchten und Eiweißen, wie Milch und Eiern teures Gut sind, ist diese (für Deutschland selbstverständliche) Ernährung, in Peru schwer umzusetzen.
Anm. viSozial:
Der Brillenkauf konnte deshalb so schnell und unbürokratisch von uns realsiert werden, weil wir extra auf einem Vermerk im Verwendungszweck, diese als zweckgerichtete Sonderspende verzeichnet haben. Denn Sonderspenden erweisen sich als höchst schwierig. Überweist ihr beispielsweise einen Betrag von 15€ und gebt im Verwendungszweck “Geschenk, Brille, Sonderspende etc.” für euer Patenkind an, so ist dieses in der Buchhaltung exakt vermerkt. Wir müssen nun für exakt 15€ und nicht für 13,50€ oder 14,99€ einkaufen (belegt durch Quittung). Hinzu kommt noch die Umrechnung in die Landeswährung, die zur Zeit sehr krumm ist (so wären 15€=64,0925 Soles wert). Nun könnt ihr euch vorstellen, dass es sehr schwer ist für genau diesen Wert einzukaufen. Wir können nicht immer so effektiv und schnell handeln wie wir es gerne möchten. Bei offenen Spenden (Verwendungszweck “Projektname”) können wir sehr viel unbürokratischer die Spenden einsetzen und schneller handeln. Wir bitten noch einmal alle Spender dies zu berücksichtigen!

Natürlich freuen sich eure Patenkinder über Briefe und Päckchen aus Deutschland, die ganz unbürokratisch übergeben werden können. Die Kinder, die zur Zeit nicht das Glück haben, einen Paten zu haben, profitieren natürlich von den Spenden die direkt an das Projekt gehen.

Montag, 21. April 2008

Lama unterwegs...

...auf vier Rädern und im Kofferraum. Der Wahnsinn! Gestern gesehen auf Verfolgungjagd mit Alivey in Arequipa. Anschauen und Schmunzeln ;-)

















Freitag, 18. April 2008

Nachtrag zum Freeride...

...fast ein Monat ist der Freeride auf der gefährlichtsen Straße der Welt her und Bside hat es dann doch noch geschafft, die Fotos online zu stellen.

zum Nachmachen nur zu empfehlen ;-)

Donnerstag, 17. April 2008

Bericht April viSozial

Patenbesuch in Arequipa

April 17th, 2008 by Sonja
“Sonja, ich komme nach Arequipa und möchte meine Patenkinder sehen. Wann fahren wir?”
Bernd und seine Familie sind seit einigen Jahren Pateneltern von Rosmery, 9 Jahre alt und Marushka, 6 Jahre alt. Die beiden besuchen die Schule San Juan Apostol in Villa Cerillos und für sie soll der Patenbesuch eine kleine Überrschung werden, die ihre Patenfamilie vor 2 Jahren das erste Mal gesehen haben. Pünktlich um halb 10, treffe ich mich mit Bernd vor der Kathedrale in Arequipa und wir machen uns zur Markthalle San Camillo auf, um noch etwas Obst für die Kinder zu kaufen. Für 100 Soles (etwa 25€) bekommen wir jeweils eine Kiste Trauben (15 kg), Ananas (8 kg) und noch eine kleine Kiste Minibananen. Vollgepackt geht es zum Taxifahrer, der uns hoch über die Stadt nach Villa Cerillos bringen wird. Eine nette Unterhaltung hatten wir auch noch und auf einmal ist der Taxifahrer ein studierter Mann mit Universitätsabschluss, der als normaler Grundschullehrer seine Familie mit ca. 400 Soles monatlich an einer öffentlichen und 800 Soles an einer privaten Schule nicht ernähren könnte. So erweist sich die Fahrt als kleine Bildungsreise und Bernd und ich lernen etwas über die Regierung, das Schulsystem und die Probleme der Peruaner.
In der Schule angekommen, übergeben wir die Früchte, die leider für die 360 Kinder nicht alle reichen werden, an die fleißigen Mütter und gleichzeitig Köchinnen von San Juan Apostol. Hier kochen die Mütter im wöchentlichen Turnus jeden Tag für ihre Kinder, damit sie gestärkt in den Tag starten können. Z.B. Reis, Brot, Milch und immer etwas Obst sollen zu einer ausgewogenen Ernährung führen. Da die Kinder normalerweise zum Frühstück eher Brot und Tee bekommen, können sie ausgeglichen das Lernen beginnen.
Die Schulleiterin, Zoila, hat sich schon auf den Weg gemacht und sucht Bernd’s Patenkinder. Nun ist es also soweit, im Zimmer der Direktorin treffen die drei wieder aufeinander. Die kleine Marushka fängt direkt an zu erzählen und dass er doch schon mal da war und wie sehr sie sich das letzte Mal doch gefreut hat. Rosmery ist noch etwas schüchtern, aber auch langsam beginnt sie zu erzählen und als Bernd dann auch noch die Geschenke (warme Socken, Zahnbürsten, Puppen, Stifte) für die Kinder auspackt, strahlen die Kinder noch ein wenig mehr. Die Kinder fragen auch ganz selbstverständlich, wie es denn der Familie geht und ob in Deutschland alles in Ordnung ist. Wir sind auch ganz gespannt, was die Kinder denn zu berichten haben und ob es ihren Familien denn gut geht. Zum Schluss stellt sich noch heraus, dass Marushka gerne Ärztin werden möchte und Rosmery, als Polizistin arbeiten möchte. Ob das etwas mit dem Beruf ihres Patenvaters zu tun hat? Damit die Kinder auch ihren Traumberuf erlernen können, schicken wir sie wieder zurück in die Klassen und schauen uns noch ein wenig auf dem Gelände von San Juan Apostol um und Bernd kann den Fortschritt und die Veränderung wohl am Besten beschreiben, “vier Gebäude in 2 Jahren? Das ist doch mal eine Entwicklung.”
Natürlich interessieren mich noch die Beweggründe, warum Bernd und seine Familie, denn gerade Kinder in Peru unterstützen? “Meine Frau und ich sind viel gereist und wissen das es anderen Menschen schlechter geht als uns. Eine Patenschaft war daher nicht sehr abwegig. Auch unserer Tochter wollen wir zeigen, dass es Kindern in ihrem Alter nicht immer leicht gemacht wird und zur Schule gehen nicht selbstverständlich ist. Für die Beiden bezahlen wir 120€ im halben Jahr, das tut Keinem weh. Besonders wenn ich sehe, dass die Hilfe ankommt, kann ich mit einem Gefühl nach Deutschland fahren, dass ich etwas Gutes tue.”
Lieber Bernd, herzlichen Dank für das offene Gespräch und dein/euer Engagement für die Kinder in Villa Cerillos. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe du hast noch eine schöne Zeit in Peru.

Samstag, 12. April 2008

Das Kloster Santa Catalina...





... ist das einzige Kloster der Welt, das eine eigene kleine Stadt in sich beherbergt. 

Was ein Glück, dass dieses direkt in Arequipa liegt und mir meine Chefin auch noch für den Kulturbesuch den Vormittag freigegeben hat. 
Also der frühe Vogel fängt den Wurm, so hab ich mich auch schon um 8 auf den Weg gemacht, um vor dem Touristenansturm da zu sein. Ich hatte mich ja vorher informiert und dachte wow, super donnerstags hat das Kloster schon ab 8 auf und das sagte mir auch die Anzeige vor dem Kloster, nur der Kassenwart dachte ich hatte einen an der Waffel und wollte mich einfach nicht rein lassen. Also diskutieren brachte auch nichts und so bin ich dann nochmal zu einer Gastfamilie, die ich ja seit geraumer Zeit mal wieder besuchen wollte und war dann doch noch länger zum Frühstücksklatsch da als ich wollte. 
Also um halb 10, nach Bezahlung der 30 soles und dem ausquetschen, des Herren an der Kasse, wo man der herkomme etc (natürlich nur aus statistischen Gründen), kam ich zur nächsten Station. 
Privater Führer ja oder nein? Als mir dann auch noch: hey my friend- entgegen gehallert wurde, war klar dass ich mir eine private Führerin leisten werde. 
Hey my friend, ist die Schwester von Romina, die mit mir im Ofi arbeitet und auch mit uns Yoga macht und sie hat den leichten Tick alle mit hey my friend zu begrüßen (ich schätze das hängt ein wenig damit zusammen, dass die ganze Familie vegetarisch lebt, was in Peru quasi als unnormal gilt und immer mal wieder Gesprächsstoff am Mittagstisch wird). 
Aber gut, mit Sato (hey my friend) gings aber nicht los, sondern mit ihrer Freundin Sandra. Beide sind Kunststudentinnen und arbeiten im Catalina, um sich zb die Ölfarben leisten zu können. Das tolle dabei, es gibt keinen Fixpreis, sondern der Gast bestimmt selber nachher wie viel Trinkgeld er gibt und ob es ihm gefallen hat. Ich bin immer wieder überrascht wie viele hier deutsch können, viele sind auf die deutsche Schule Max Uhle gegangen und echt Hut ab!!!
Also mit Sandra ging es dann 1 1/2 Std. durchs Kloster und wir hatten es noch fast für uns. Das Kloster wurde 1579, von der übrigen Stadt abgetrennt und wurde autark. Um ins Kloster aufgenommen zu werden, mussten die Eltern stolze 1000 Goldpesos als Mitgift mitgeben. 
Üblich war, dass das erste Kind heiratet, das zweite ins Kloster geht und das dritte die Eltern versorgt. Oft gingen die Mädchen als Novizinnen im Alter von 12 Jahren ins Kloster und konnten ihre Familie nur durch eine Sprechtür, die abgehängt war, hören. Auf dem Plaza de Silencio, beteten die Nonnen 8 Stunden am Tag, den Rest des Tages verbrachten sie in ihren Zimmern, aßen und beteten. Das Kloster hat heute eine Galerie mit Bildern aus der Cuscoschule und einen Reliquienraum mit den Geschenken der Eltern oder Verwandten. So ganz arm schienen sie nicht zu sein. Mehrere Gobelinteppiche und Meissnergeschirr ist dabei. 
Heute ist das Kloster durch die Touristen beherrscht und die Nonnen haben sich in einen neuen Teil des Klosters- die Clausura- verzogen, wo sie ihre Ruhe haben. Heute verdienen sie sich ein wenig was dazu, indem sie Crema de Rosas - Rosencreme herstellen und Petersilienseife. Die Rosencreme kann ich nur empfehlen. Was ich nicht empfehlen kann, ist mit den Tagestouris zukommen- keinen Sinn für Kultur ;-) Vorher kann man in Ruhe auf dem Dach des Klosters, unsere Hausvulkane, Chachani, Misti und Picchu Picchu betrachten, ungehemmt Selbstportaits in den Straßen des Klosters machen (die übrigens alle nach spanischen Städten benannt sind: Toledo, Cordoba, etc.) und Feigen vom Baum pflücken. obwohl man das nicht darf...

Fotos