meine Artikel auf viSozial und viventura im März
March 26th, 2008 by Sonja
Tägliche Prozessionen durch die Straßen, Messebesuche rund um die Uhr und die freudige Erwartung auf das bedeutende Fest der Christen prägen das Leben zu Ostern in Peru. Dazu gehört auch das Ausschankverbot und die Schließung der Diskotheken am Karfreitag. Menschen ziehen durch die Straßen, vergebend um ihre Sünden, vor ihnen die
Pasos, auf denen sich zumeist eine Marienstatue oder eine Statue mit Kreuzwegszene befindet, die von den
Nazarenos, den barfüßigen Büßern und Trommelorchestern begleitet werden.
Doch wie erleben die Kinder von
Villa Cerillos in Arequipa diese Tage? Welche Bedeutung hat das Fest für die Kinder? Dazu wurden etwa 30 Kinder der Schule San Juan Apostol in Villa Cerillos befragt. Sie sollten kurz beschreiben, was das Besondere für sie an Ostern ist und wie sie die Feiertage verbringen.
Sinsio Ivonne, 12 Jahre alt :“Semana Santa ist die Zeit der Erinnerung, in der du über deine Fehler nachdenkst und deine Fehler die du getan hast. In dieser Zeit soll man nur Gutes denken und etwas Gutes tun. Ich helfe meiner Mutter sehr viel, wir bereiten dann z.B. die Ostersuppe, Milchreis und viele andere leckere Sachen zu, aber rotes Fleisch gibt es nicht. Manchmal kaufen wir auch Eier, die wir dann bemalen und verstecken. Am Karfreitag und Ostersonntag gehen wir dann alle zusammen in die Messe und verbringen viel Zeit miteinander.”
Hermán, 14 Jahre alt:“In der Heiligen Woche erinnern wir der Leiden Jesus, aber wir genießen auch das leckere Essen unserer Mutter und verbringen mit der Familie schöne Tage, z.B. mit Fußball spielen oder Karten spielen. Ich mag Ostern sehr gerne, besonders aber Karfreitag und Ostersonntag, weil ich dann Essen kann soviel ich möchte. Am Karfreitag treffen wir uns mit anderen Familien und schauen uns die “Passion Christi” an.”
Sofia, 13 Jahre alt:“Zu Ostern gehen wir die 14 Kirchen besuchen, die die Stationen Christi symbolisieren, beklagen Judas und einige Leute gehen auch auf einen Hügel, um ihre Sünden zu beklagen. In Peru gibt es sehr viele Gerichte, aber meine Mutter kocht nicht alle, weil manches nicht in unserer Familie gegessen wird. An Ostern gefällt mir, dass sie dann so viele leckere Speisen kocht, die es sonst nicht gibt. Dann gibt’s auch „Caucau“. Ich mag es, wenn wir alle zusammen auf dem Hügel stehen und Gott nah sein können und uns für unsere Sünden entschuldigen.”
Aus Kinderaugen sind die Tage zumeist eine freudige Abwechslung und die ersten religiösen Erlebnisse, die sie wahrnehmen. Während die Kinder das typische peruanische Osterfest mit ihrer Familie verbringen, sind viele ältere Menschen in den Armenvierteln auf sich alleine gestellt. So haben wir uns am Mittwoch vor Gründonnerstag eine Überraschung für die Damen und Herren der Sozialstation einfallen lassen. An diesem Sozialtag sollten die etwa 45
Abuelitos eine deutsche Ostertradition kennenlernen. Bepackt mit (Plastik-)Eiern, Buntstiften, Fingerfarben, Stickern, Ästen, Luftschlangen, Tee und Kuchen machte sich das Büro in Arequipa um 9.30 Uhr auf den Weg zur Sozialstation Miguel Grau und wurde schon freudig erwartet. Skeptisch wurden zunächst die über 100 Eier begutachtet, doch schon nach kurzer Erklärung, machten sich die ersten fleißig ans Bemalen und Bekleben der Eier. Schon nach wenigen Minuten hingen die ersten Eier an den Ästen und schmückten den Raum, in dem an jedem Mittag für die
Senores eine warme Mahlzeit serviert wird. Doch diesmal gab es noch heißen Tee und Kuchen, sowie ein süßes Osterpäckchen mit Caramell, Schokolade und Keksen dazu. Was natürlich nicht fehlen durfte, war ein kleines Tänzchen zum Schluss mit den Mitarbeiterinnen von viventura, welches beschwingt den Sozialtag beendete. Die Einstimmung auf das religiöse Osterfest und die freudigen Tage in Arequipa waren gelungen.
Feliz Pascua aus Peru!
Fotos
Peru
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Internationales Jahr der Kartoffel
25.03.2008
2008 wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO)das Jahr der Kartoffel ausgerufen. Die Knollenpflanze ist nach Reis, Mais und Getreide das wichtigste Nahrungsmittel der Welt. Ihre guten Anbaueigenschaften, machen sie besonders in Entwicklungsländern beliebt, da sie sowohl in der Wüste, Tropen als auch im Gebirge auf kleinster Fläche wachsen kann.
Weitere Forschungen des Energielieferanten sollen eine nachhaltige Ernährungssicherung in den Entwicklungsländern gewährleisten und die natürlichen Ressourcen in den Anden schonen und optimieren. Führende Forschungsarbeit leistet das Internationale Kartoffelforschungszentrum (CIP) in Lima.
Die vom 25.-28. März stattfindende internationale Konferenz des FAO "La ciencia de la papa para los pobres" soll einen weiteren wichtigen Beitrag dazu leisten.
Auch ist nun Näheres über das vor etwa 450 Jahren nach Europa gebrachte Gemüse bekannt. So ergaben Genanalysen, dass diese aus einer Kreuzung aus peruanischen und chilenischen Pflanzen entstand.